Gesundheitskioske vor dem Aus?

Lange Wartezeiten für Arzttermine und fehlende Gesundheitsversorgungszugänge – eine Herausforderung. Minister Lauterbach kämpfte für Lösungen wie Gesundheitskioske. Doch nach Druck seitens der FDP könnte dieses Vorhaben gestrichen werden.

Was sind Gesundheitskioske?

Gesundheitskioske waren als Anlaufstellen gedacht, in denen Pflegefachkräfte medizinische Routineaufgaben übernehmen können. Dazu gehören unter anderem das Messen von Blutdruck und Blutzucker, Verbandswechsel und Wundversorgung. Ihr Ziel ist es, insbesondere Patienten in benachteiligten Regionen zu unterstützen, wo der Zugang zu medizinischer Versorgung erschwert ist.

Warum stehen die Gesundheitskioske vor dem Aus?

Seit Monaten verspricht Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) Verbesserungen für die ambulante Versorgung. Ein Teil seiner Pläne: Gesundheitskioske. Sie sollten vor allem in benachteiligten Regionen helfen. Nun zeigt sich jedoch, dass sie wohl nicht kommen werden. Die Liberalen haben sich durchgesetzt. Die FDP kritisiert die Kioske als ineffiziente Doppelstruktur mit fraglichem Nutzen. Stattdessen plädiert sie für eine Verbesserung der Grundversorgung mit Ärzten, besonders auf dem Land. Sorge besteht auch wegen der Kosten. Das Bundesgesundheitsministerium rechnete mit jährlichen Kosten von rund 400.000 Euro pro Kiosk, doch Experten zweifeln an dieser Zahl.

Es scheint, dass sie nicht Teil der Regelversorgung werden und die Krankenkassen die Kosten nicht übernehmen müssen. Weitere Maßnahmen zur Stärkung der ambulanten Versorgung sind geplant, darunter die Budgetierung der Hausärzte. Diese fordern schon lange eine Änderung.